Microcredentials als Trend in der Weiterbildung – Mairéad Nic Giolla Mhichíl

Mhicil
In ihrem Vortrag bei der dritten Veranstaltung von „Crossroads in Academic Continuing Education“ (CACE) sprach Mairéad Nic Giolla Mhichíl über sogenannte Microcredentials. Mhichíl arbeitet am National Institute of Digital Learning an der Dublin City University (DCU), wo sie unter anderem für die Strategie bezüglich Microcredentials verantwortlich ist. Diese zertifizieren kurze Lernerfahrungen wie Kurse oder Trainings. In der Literatur gebe es mehrere unterschiedliche Definitionen für Microcredentials, so Mhichíl. Für sehr treffend hält die Expertin die Definition der Europäischen Kommission, die 2022 veröffentlicht wurde und Microcredentials als „die Aufzeichnung von Lernergebnissen, die jemand nach einer kleineren Lerneinheit erhält“ begreift. Diese Lernerfolge würden nach transparenten und klar definierten Kriterien bewertet. „Wichtig ist zu verstehen, dass Microcredentials ein globales Phänomen sind“, merkte Mhichíl an. Nicht nur die EU, sondern Staaten weltweit arbeiten derzeit an der Implementierung dieser Form des Lernens – egal ob die USA, Asien, Australien, Neuseeland oder Kanada. Mhichíl unterstrich das große Interesse unterschiedlicher Stakeholder an Microcredentials. Sie würden als eine Möglichkeit für flexibles und personalisiertes Lernen gesehen. Es gäbe jedoch auch Kritik von akademischer Seite an den kompakten Lernangeboten. Diese beziehe sich meist darauf, dass bei Microcredentials oft ökonomische Interessen eine Rolle spielten. Andere kritische Stimmen würden den Nutzen von Microcredentials als Lernerfahrung infrage stellen. Den Weg, den die Europäische Union bezüglich Microcredentials eingeschlagen habe, begrüßte Mhichíl jedenfalls. Die Expertin skizzierte in ihrem Vortrag, wie die Dublin City University Microcredentials umgesetzt hat. Ein Microcredential an der DCU müsse unterschiedliche Kriterien erfüllen. Zum Beispiel müsse ein solcher Kurs relevant und kurz sein. Zudem müssten unterschiedliche Partner dafür zusammenarbeiten. Er müsse formal bewertet werden und seine Qualität sei sicherzustellen. Ein flexibles Lerndesign sei ebenfalls entscheidend. Beispiele für Microcredentials an der DCU sind „FinTech“ oder „Business Ethics“. Die Implementierung habe erwartungsgemäß nicht „über Nacht“ funktioniert, betont Mhichíl. Wichtig beim Implementierungsprozess seien klare Ziele.

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