Ist Modularisierung die Zukunft? – Markus Marti

Marti

An der ZHAW School of Engineering sind Abschlüsse „stackable“: Sie können miteinander zu einem höheren Abschluss kombiniert werden. Bei der dritten Veranstaltung von CACE illustrierte Markus Marti, langjähriger Leiter der Weiterbildung an der Schweizer ZHAW School of Engineering, wie ihr Konzept der Modularisierung konkret funktioniert.

Alle Weiterbildungsformate sind berufsbegleitend konzipiert. Die kleinste Einheit, der Continuing Education Course (CEC), umfasst bis zu neun ECTS-Punkte, wobei ein ECTS-Punkt etwa 25 bis 30 Arbeitsstunden entspricht. Das Certificate of Advanced Studies (CAS) hat einen Umfang von zehn bis 15 ETCS-Punkten, ein Diploma of Advanced Studies (DAS) umfasst 30 bis 40 ECTS-Punkte. Für einen Master of Advanced Studies (MAS) sind mindestens 60 ECTS-Punkte erforderlich.

Die Idee hinter der „Stapelbarkeit“ und Modularisierung: Die Studierenden sollen sich ein individualisiertes Programm zusammenstellen. Flexibilität ist bei den Inhalten und bei der zeitlichen Einteilung gegeben, so Marti. Zusammengesetzt können die Programme zu einem höherwertigen Abschluss führen, beispielsweise drei CAS mit einer Masterthese zu einem MAS.

Im Bereich Data Science besteht die Wahlmöglichkeit aus fünf verschiedenen CAS. Wer ein DAS abschließen möchte, kann drei CAS zusammenstellen und sich diese als DAS anrechnen lassen. Auch für einen MAS sind sich diese Abschlüsse anrechenbar.

Das Studienangebot der ZHAW umfasst fünf Master of Advanced Studies (MAS), sechs Diploma of Advanced Studies (DAS), 26 Certificate of Advanced Studies und 23 Continuing Education Course (CEC). Dank der Modularisierung habe sich die Anzahl der Studierenden innerhalb der vergangenen zehn Jahre beinahe verdreifacht, zieht Marti Bilanz.

Für ein solches System sollten die Module für sich stehen und gleichzeitig gut kombinierbar sein. Das Angebot solle breit genug sein, um den Studierenden eine sinnvolle Auswahl zu ermöglichen, ohne sie mit Inhalten oder Bürokratie zu überfordern. Bei manchen Themen biete es sich der Start mit kleinen Einheiten wie CEC- oder CAS-Kursen an. Um die Drop-out-Raten niedrig zu halten und eine hohe Flexibilität gewährleisten zu können, sei es ratsam, keinen Rabatt auf ein komplettes MAS-Programm zu gewähren. Dass sich die Kosten besser auf die Module verteilen lassen, sei ohnehin schon ein Vorteil für die Studierenden.

Auch für die Universität biete die Modularisierung Vorteile: Kleinere Einheiten seien besser zu vermarkten und zu verkaufen als teure große. Es sei auch leichter, Programme zu modifizieren und zu variieren. Weiters sei eine Kooperation mit anderen Departments oder Universitäten unkomplizierter. „Modularisierung ist der USP in unserem Weiterbildungssystem“, betont Marti, der darin den Erfolg der Programme der ZHAW School of Engineering sieht.

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