Die Zukunft akademischer Weiterbildung – CACE 2022

Bei der Veranstaltungsreihe „Crossroads in Academic Continuing Education“ (CACE) geht es um die akademische Weiterbildung der Zukunft. Am 1. Dezember 2022 fand die Veranstaltung, die von der Universität für Weiterbildung Krems initiiert wurde, zum dritten Mal statt.
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CACE 2022

Bei der Veranstaltungsreihe „Crossroads in Academic Continuing Education“ (CACE) geht es um die akademische Weiterbildung der Zukunft. Am 1. Dezember 2022 ging das Event, initiiert von der Universität für Weiterbildung Krems, in die dritte Runde. In seiner Eröffnungsrede betonte Rektor Friedrich Faulhammer das Momentum im Bereich der Weiterbildung und verwies auf die Europäische Union: Sie habe es sich zum Ziel gesetzt, dass bis 2030 mindestens 60 Prozent aller Erwachsenen jährlich an einer Weiterbildungsmaßnahme teilnehmen können.

In Zeiten großer Unsicherheit spielten Wissenschaft und Bildung bekanntlich eine noch größere Rolle, so Faulhammer. Er plädierte dafür, Unsicherheit als Chance zu begreifen statt als Bedrohung. So habe etwa die Covid 19-Pandemie zu einer disruptiven Digitalisierung geführt und gleichzeitig neue Formen von Zusammenarbeit und Kooperationen in vielen Branchen befördert. Gerade in einer immer komplexer werdenden Welt überrascht es nicht, dass die Wissenschaft mit ihren Methoden wichtige Evidenz zum Verständnis bietet. Mit dieser Lösungskompetenz entfaltet die akademische Weiterbildung ihre Wirksamkeit für die Gesellschaft, erklärte Faulhammer.

Die Universität für Weiterbildung Krems beschäftigt sich in Forschung und Lehre mit aktuellen und zukünftigen gesellschaftlichen Herausforderungen. In ihrem transdisziplinären Zugang verbindet sie die Expertise der wissenschaftlichen Disziplinen mit Wissen auf der Praxis. Dieser Wissenstransfer wird gefördert durch ihre Studierenden, die zum überwiegenden Teil jahrelange Berufserfahrung einbringen. Diese Transdisziplinarität sei ein Schlüssel zu Lösungen für komplexe Probleme und zu Innovationen.

Die Veranstaltung bot auch Möglichkeiten zur Diskussion. Werden sogenannte Microcredentials künftig in Konkurrenz zu klassischen akademischen Abschlüssen treten? Markus Marti, Leiter der Weiterbildung an der Schweizer ZHAW School of Engineering, sieht sie nicht als Ersatz, sondern vielmehr als Ergänzung dazu. Dem schloss sich Mairéad Nic Giolla Mhichíl, Professorin am National Institute of Digital Learning an der Dublin City University, an. Für sie ist die Vorstellung passé, dass ein akademischer Abschluss für das gesamte berufliche Leben ausreiche. Microcredentials stellten einen Weg dar, wie zusätzliche, auch nicht-akademische Kompetenzen stärker sichtbar gemacht werden können.

Thierry Koscielniak, Chief Digital Officer am Conservatoire National des Arts et Métiers in Paris, sprach über Möglichkeiten, die Digitalisierung zu fördern. Gerade im Bereich der Kommunikation und bei der Vernetzung können digitale Tools helfen, auch mit Blick auf den Klimaschutz und die Vermeidung unnötiger Reisen. Die Umstellung auf diese Tools sei insbesondere für das Lehrpersonal, das nur Präsenzlehre gewohnt ist, eine Herausforderung. Vom Mehrwert der digitalen Möglichkeiten ist Daniela Trani, Direktorin der europäischen Universitäten-Allianz YUFE, überzeugt. Viele Universitäten hätten zwar akademisches Know-how, allerdings fehle noch das notwendige technische. Die neuen Möglichkeiten müssen auch Studierenden mit Behinderung zugutekommen, so Trani.

Auch das eingangs erwähnte 60-Prozent-Ziel der EU wurde diskutiert. In der Schweiz werde es bereits erreicht, stellte Markus Marti fest. Für Daniela Trani ist es entscheidend, bereits in der elementaren Bildung die Rolle des lebensbegleitenden Lernens zu vermitteln.

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