Die „Young Universities for the Future of Europe“ (YUFE) ist eine der ersten Allianzen europäischer Universitäten. Daniela Trani, ihre Direktorin, sprach bei der dritten Veranstaltung von CACE über die Entstehung der Allianz, die Vision dahinter und die Pläne für die Zukunft. 2017 plädierte der französische Präsidenten Emmanuel Macron mit einer Rede an der Sorbonne für eine stärkere Zusammenarbeit der europäischen Universitäten. Die Europäische Kommission habe die Idee aufgegriffen und sich 2018 an die Universitäten gewandt, „outside the box“ zu denken, neue Modelle zu etablieren, Innovation in der Lehre zu verbessern und sich für neue Partnerschaften zu öffnen. Aus diesen Überlegungen ist 2018 die YUFE-Allianz entstanden, gegründet von zehn Universitäten aus zehn europäischen Ländern, die mit vier nicht-akademischen Organisationen zusammenarbeiten. Als Vision von YUFE wurde eine inklusive, auf die Studierenden ausgerichtete, allen offenstehende europäische Universität definiert. Sie sollte individualisiertes, flexibles und lebensbegleitendes Lernen anbieten. Bei der Wissensvermittlung müsse Wert auf Interdisziplinarität und Intersektionalität gelegt werden, Grenzen zwischen der akademischen Sphäre, der Wirtschaft und der Gesellschaft sollten abgebaut werden. Diversität und Inklusion sollten wichtige Werte sein, ebenso wie Zusammenarbeit und Empathie. Den Ausgangspunkt für die Gestaltung der Studienprogramme bildete die Frage, wie alle YUFE-Partner den größten Mehrwert für die Studierenden schaffen können, erläuterte Trani. Auch wenn ein europäischer Abschluss als solcher noch nicht existiere, gelang es „Open Programs“ anzubieten, innerhalb derer bereits existierende Kurse nach Wahl zusammengestellt werden können – in Tranis Worten „ein europaweites personalisiertes Curriculum“. Auch nicht-akademische Fähigkeiten und Kompetenzen, erworben etwa durch Sprachkurse oder Ehrenamt, sollen für künftige Arbeitsgeber sichtbar gemacht werden. 860 Studierende meldeten sich für die „YUFE Student Journey“ an. Durch die Kombination der angebotenen Building Blocks werden mit dem Ziel eines europäischen Abschlusses die Programme YUFE Minors und YUFE Bachelor(s) geschaffen. Aufgrund der Pandemie wurde 2020 der Virtual Campus priorisiert. Gemeinsam sei im Bereich Online-Lernen etwas erreicht worden, „das keiner der Partner alleine hätte schaffen können“, so die Direktorin. Durch die Zusammenarbeit seien die YUFE-Partner in der Hochphase der Pandemie deutlich resilienter und innovativer gewesen.
